Gespeichert von Kay am Di., 07/06/2021 - 10:25
Bauvorbereitende Untersuchung im mittelalterlichen Stadtkern
Projektzeit: 4 Wochen
Fläche: 175 m²
GPS-Koordinaten: 51.762412 N, 14.338965 E
Zeitstellung: Mittelalter Neuzeit
Publikationen
Die Untersuchung auf einer ungestörten Teilfläche der Grundstücke Sandower Straße 14-16 und Münzstraße 1-2 erbrachte vor allem Erkenntnisse zur mittelalterlichen Nutzungsgeschichte. Eine Besiedlung des von der Untersuchung betroffenen Areals fand wohl erst nach dem 16. Jahrhundert statt. Für die Zeit des 12. und 13. Jahrhunderts wurde auf dem Gelände eine nicht näher zu deutenden Konstruktion aus liegenden Hölzern und dazwischen befindlichen Staketenzäunen nachgewiesen. Diese Konstruktion stand offenbar im Zusammenhang mit einem Graben, der wahrscheinlich überwiegend Entwässerungsfunktion hatte. Holzkonstruktion und Graben wurden im 13. Jahrhundert aufgegeben.
Im späten Mittelalter wurde das Gelände zur Ver- und Entsorgung angrenzender Grundstücke genutzt. Dies belegen insgesamt drei Brunnen und eine Latrine, die untersucht werden konnten. Sehr wahrscheinlich wurde auch die Latrine ursprünglich als Brunnen angelegt.
Die neuzeitliche Besiedlung des Untersuchungsgebietes wird im wesentlichen durch Reste von Fundamenten belegt, wobei der größte zusammenhängende Baubefund ein kleiner, isoliert liegender Kellerraum ist.
Das Fundmaterial besteht überwiegend aus keramischen Hinterlassenschaften, besonders die Ware des 13. Jahrhunderts ist sehr gut repräsentiert. Einige herausragende Objekte entstammen der im 13. Jahrhundert erfolgten Verfüllung des Grabens.