Eisenzeit – 800 bis 50 v. Chr.
Seit dem 10. Jahrhundert v. Chr. tauchten vereinzelt Objekte aus einem neuen Material auf, dem Eisen. Etwa 200 Jahre später lernte man auch in Brandenburg, Gegenstände aus diesem Metall herzustellen. Die Archäologen sprechen deshalb von der Eisenzeit.
Die Vorteile des neuen Werkstoffs lagen auf der Hand: Im Vergleich zur Bronze war er wesentlich härter und somit besser für Werkzeuge, Geräte und Waffen geeignet. Außerdem kam der für die Eisenherstellung benötigte Rohstoff, das Raseneisenerz, in Brandenburg reichlich vor, so dass man nun von Importen unabhängig wurde.
Die ersten Nutzer des neuen Materials waren Menschen der sogenannten Billendorfer und der Göritzer Gruppe, die noch den bronzezeitlichen Sitten und Gebräuchen verhaftet waren. Sie bestatteten ihre Toten zum Teil mit zahlreichen Beigaben wie Schmuck, Tracht, Werkzeugen und vielen Tongefäßen. Auch Speisen und Getränke wurden den Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits mitgegeben.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. vollzog sich dann in kurzer Zeit ein tiefgreifender kultureller Wandel. Die Jastorf-Kultur entstand, aus der sich später die germanischen Stämme entwickelten. Die Verbindungen in den Ostalpenraum brachen in dieser Zeit ab. Die Toten wurden nun recht einheitlich bestattet, an Beigaben finden die Archäologen in der Regel nur noch Schmuck und Trachtbestandteile, jedoch keine zusätzliche Keramik mehr. Erst gegen Ende dieser Epoche, im 1. Jahrhundert v. Chr., wird die Gliederung der Gesellschaft wieder in den Grabausstattungen fassbar.
Die folgende Epoche war auch in Brandenburg durch den Einfluss des römischen Reiches gekennzeichnet.
Quelle: BLDAM, Archäologisches Landesmuseum Brandenburg