Gespeichert von Kay am Di., 07/06/2021 - 10:29
Baubegleitende Untersuchung bei der Verlegung einer Regenwasserleitung
Projektzeit: 5 Monate
Fläche: 10.500 m²
GPS-Koordinaten: 51.988276 N, 14.300635 E
Zeitstellung: Mittelalter Neuzeit
Publikationen
Während der Neugestaltung von Straße, Gehwegen und Brücke der Ortsdurchfahrt wurde auch eine neue Regenwasserleitung gelegt. Die archäologisch begleiteten Bauarbeiten begannen ca. 20 m südlich der Münchhofer Straße und endeten auf Höhe der Gartenstraße. Hierbei kreuzten sie den Stadtgraben im Süden und Norden im Bereich der Tore. Das Planum der Straßenauskofferung lag bei ca. 40 cm unter der Geländeoberkante und erbrachte lediglich stark gestörte neuzeitliche Schuttschichten. Der Graben der Regenwasserleitung drang mit einer Sohle bei 1,2 m unter Geländeoberkante bis in die mittelalterlichen Schichten ein. Im Planum und in den Profilen des Leitungsgrabens, der Hausanschlüsse und Straßenabläufe wurden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Altstadt zahlreiche Belege von Bohlenwegen dokumentiert. Dendrodaten und Keramik datieren ihre Anlage in den Anfang des 14. Jahrhunderts. Im Bereich des südlichen Stadttores konnte zwar der Einschnitt des Stadtgrabens sowie eine großflächige, innerstädtische Holzbefestigung beobachtet werden, ein Torgebäude wurde allerdings nicht geschnitten. Auch am Mühlentor fanden sich keine Reste eines Torgebäudes. Hier konnten jedoch zahlreiche mittelalterliche Pfostensetzungen sowie ein neuzeitliches Mühlenwehr im trockengelegten Bett des Mühlenfließes dokumentiert werden.