Gespeichert von Kay am Di., 07/06/2021 - 10:10
Bauvorbereitende und baubegleitende Untersuchungen eines urgeschichtlichen Fundplatzes beim Rückbau des Umspannwerks
Projektzeit: 6 Wochen
Fläche: 1.400 m²
GPS-Koordinaten: 51.650034 N, 14.076692 E
Zeitstellung: Bronzezeit Römische Kaiserzeit
Die Untersuchung beinhaltete die Dokumentation von Teilbereichen des bekannten stein-, bronze- und eisenzeitlichen sowie germanischen (kaiserzeitlichen) Siedlungsplatzes Pritzen 63, die vom Abriss des Umspannwerkes und der nachfolgenden Rekultivierung des Geländes betroffen waren. Sie erfolgte in Form einer bauvorbereitenden Ausgrabung von Teilflächen sowie einer archäologischen Baubegleitung des Abbruchs.
Erfasst wurden neben einigen steinzeitlichen Streufunden der östliche Abschluss der in den früheren Grabungen untersuchten jüngstbronzezeitlichen Siedlung des 10. bis 7. Jhs. v. Chr.
Im Norden und Nordosten schließt sich eine bisher nicht bekannte jungbronzezeitliche Siedlungsfläche an (12. bis 10. Jh. v. Chr.).
Im äußersten Süden deuten früheisenzeitliche Streufunde auf eine Siedlung dieser Periode (7. bis 5. Jh. v. Chr.).
In der Südostecke wurde offenbar der Grundriss eines spätkaiserzeitlichen Langhauses angeschnitten. Offenbar befand sich hier der Wohnbereich zu dem im Areal der Tagebauböschung 1996 untersuchten Werkplatzbereich einer germanischen Siedlung des 3. Jhs. n. Chr.
Die Untersuchung zeigte, dass bereits beim Bau des Umspannwerkes sehr umfangreiche Störungen erfolgt sind. Von den besser erhaltenen Teilflächen im mittleren und südlichen Teil des Areals wurden wesentliche Bereiche untersucht und dokumentiert.
Die im nördlichen Teil nachgewiesene Befundansammlung ist durch bauzeitliche Aufschüttungen weiterhin gut geschützt. Generell kann gesagt werden, dass sich das Siedlungsareal verschiedener Perioden der Ur- und Frühgeschichte auf den drei vom Tagebau unberührten Seiten des Umspannwerk-Areals offenbar weitgehend lückenlos fortsetzt.