Bauvorbereitende Untersuchungen
Projektzeitraum: Juni/Juli 2018
Fläche: 1.700 m²
Koordinaten: N 52.56167, E 12.97180
Zeitstellung: Bronzezeit, Eisenzeit
Die Baumaßnahme – GVZ Wustermark, Grunderneuerung Rostocker Straße / Neubau Kreisverkehr – befindet sich im Bereich des ortsfesten Bodendenkmals Nr. 50.565. Nach Ausweis der Bodendenkmalliste und eigener Ausgrabungen, die 1995 von der Archäologie Manufaktur GmbH durchgeführt wurden, handelt es sich um eine Siedlung der jüngeren Bronze-/älteren Vorrömischen Eisenzeit. Seinerzeit wurde lediglich der südliche und östliche Randbereich der Siedlung erfasst (ca. 0,75 ha), somit war im aktuellen Baugebiet mit siedlungsrelevanten Bodendenkmalstrukturen und Funden gleicher Zeitstellung zu rechnen.
Nach Abtrag der ca. 40 cm starken Pflugschicht zeichneten sich bereits mehr oder minder deutlich die ersten Befunde ab. Zumeist handelte es sich um die höher gelegenen Feuerstellen. Nachfolgend wurde grundsätzlich manuell ein zweites Planum angelegt, in dem sich die Befunde eindeutig verifizieren ließen. Mehrere Pfosten- sowie Siedlungs- bzw. Abfallgruben wurden mit insgesamt 220 Stellen dokumentiert und ausgegraben. Als besonderer Befund ist eine Hockerbestattung zu nennen: ein linker Hocker (Kopf fehlt), West-Ost ausgerichtet, im Brustbereich derUnterteil eines Gefäßes.
Bei der geborgenen Keramik handelt es sich wie erwartet um Siedlungsmaterial der jüngeren Bronze- und (mit einem geringen Fundanteil) der älteren Eisenzeit. Turbanrandscherben, facettierte Ränder, Wandungsscherben mit umlaufender Riefenverzierung sowie Ränder mit Randzipfeln weisen auf den genannten Zeitansatz hin. Außerdem wurden u.a. Tierknochen (sowohl Abfall als auch bearbeitetes Material - zwei Knochenahlen), zwei Pfeilspitzen aus Silex, ein Spinnwirtel und ein Stück Rohbernstein gefunden.